LED-Netzteil – Auswahl, Tipps & FAQ
Ein passendes LED‑Netzteil ist die Grundlage für langlebige und flimmerfreie Beleuchtung. Auf dieser Seite finden Sie praxisnahe Informationen zur Wahl des richtigen Netzteils, eine übersichtliche Tabelle zu gängigen Spannungen und Anwendungen sowie eine ausführliche FAQ‑Sektion.
LED‑Trafos sind ein anderer Begriff für LED‑Netzteile. Dieser LED‑Netzteil‑Ratgeber hilft Ihnen bei der Auswahl des passenden Gerätes, gibt praktische Tipps zur Installation und verweist auf die Abschnitte FAQ, Dimmen & Steuerung sowie Auswahlkriterien.
→ Schnell LED‑Netzteil nach LED‑Streifen‑Leistung berechnen – hier klicken.
In unserem Shop finden Sie keine 20 W oder 40 W Netzteile. Wir bieten für 24 V folgende Leistungsklassen an: 15 W, 30 W, 50 W, 75 W, 100 W, 150 W, 200 W, 320 W und 600 W. Für 12 V stehen Ihnen 15 W, 30 W, 50 W, 75 W, 100 W, 132 W, 150 W, 192 W und 264 W zur Auswahl.
Warum ist ein geeignetes LED-Netzteil wichtig?
- Lange Lebensdauer: Ein korrekt dimensioniertes Netzteil verhindert Überlastung und erhöht die Lebensdauer Ihrer LEDs.
- Stabile Helligkeit: Konstantspannungs‑Netzteile liefern eine gleichbleibende Spannung, sodass LED‑Streifen ohne Flackern arbeiten.
- Sicherheit: Hochwertige Geräte mit Schutzarten wie IP65 oder höher sind spritzwassergeschützt und für feuchte Umgebungen geeignet.
- Effizienz: Moderne Netzteile erreichen Wirkungsgrade von über 90 %, sparen Energie und erzeugen weniger Abwärme.
Spannungsarten und ihre Anwendung
LED‑Streifen und Module werden in unterschiedlichen Spannungen angeboten. Die gängigsten Varianten sind 5 V, 12 V und 24 V. Wichtig ist, die Betriebsspannung des Netzteils auf die des LED‑Produkts abzustimmen – ein 24 V‑Netzteil darf nicht mit einem 12 V‑Streifen verwendet werden.
Ausgangsspannung | Typische Anwendung | Bemerkung |
---|---|---|
5 V | Digitale LED‑Module (z. B. WS2812, SK6812), USB‑Leuchten | Geeignet für kurze Strecken; höhere Ströme bei gleicher Leistung |
12 V | Klassische LED‑Streifen, Leuchtprofile, Möbelbeleuchtung | Vielseitig einsetzbar; geringe Spannungsabfälle bei kurzen und mittleren Längen |
24 V | Längere LED‑Streifen, gewerbliche Installationen | Halb so hoher Strom wie bei 12 V – dadurch geringere Leitungsverluste und längere Einspeisewege |
36 V | Langstrecken‑LED‑Strips, Spezialapplikationen | Reduzierter Strom gegenüber 24 V – ideal für sehr lange Laufstrecken mit geringem Spannungsabfall |
48 V | Super‑lange Streifen, industrielle Beleuchtung | Sehr geringe Stromstärke, dadurch minimaler Spannungsabfall und weniger Einspeisepunkte |
Weitere Details zu bestimmten Spannungen finden Sie auf unseren Produktseiten für LED‑Netzteil 12 V und LED‑Netzteil 24 V. Für Anwendungen mit variablen Spannungen bieten unsere DC/DC‑Wandler die passende Lösung. Allgemeine Tipps und eine Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung finden Sie im LED‑Netzteil‑Ratgeber.
Auswahlkriterien für Ihr LED-Netzteil
- Leistung: Berechnen Sie die Gesamtleistung Ihrer LED‑Streifen und addieren Sie mindestens 20 % Reserve. Beispiel: Für einen 12 V‑Streifen mit 30 W benötigen Sie ein Netzteil mit mindestens 36 W.
- Schutzart: Für den Innenbereich reicht meist IP20. In Bad, Küche oder Außenbereich sollten Sie IP65 oder höher wählen.
- Dimmbarkeit: Achten Sie auf dimmbare Ausführungen, wenn Sie Ihre Beleuchtung per PWM‑Dimmer oder Phasenabschnitt dimmen möchten.
- Normen und Zertifikate: CE‑ und TÜV‑geprüfte Netzteile erfüllen Sicherheitsnormen und gewährleisten einen zuverlässigen Betrieb.
Konstantstrom vs. Konstantspannungsquelle
LEDs sind stromgesteuerte Halbleiter. Schon kleine Spannungsänderungen können den Strom stark erhöhen oder verringern. Ein Konstantspannungs‑Netzteil hält die Ausgangsspannung unabhängig von Last und Eingangsschwankungen konstant. Typische 5 V‑, 12 V‑ oder 24 V‑Geräte werden direkt an solche Netzteile angeschlossen; der Ausgangsstrom hängt vom Verbrauch des LED‑Produkts ab und darf den maximalen Nennstrom des Netzteils nicht überschreiten.
Konstantstrom‑Treiber hingegen regulieren den Strom innerhalb eines definierten Spannungsbereichs. Sie werden vor allem für Hochleistungs‑LEDs und Module eingesetzt, bei denen der Strom exakt eingehalten werden muss, um gleichbleibende Helligkeit und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Die Spannung passt sich automatisch an die angeschlossene LED an, weshalb ein Konstantstrom‑Treiber nicht gleichzeitig mit einem Konstantspannungs‑Netzteil betrieben werden darf.
In der Praxis wählen die meisten Anwender ein Konstantspannungs‑Netzteil für LED‑Streifen und andere Anwendungen, bei denen bereits Vorwiderstände oder integrierte Treiber vorhanden sind. Konstantstrom‑Treiber sind für High‑Power‑Module und COB‑Leuchten mit definiertem Strom ausgelegt – ein Austausch des Treibers erfordert die exakte Übereinstimmung von Ausgangsstrom und Spannung.

36 V‑ und 48 V‑LED‑Systeme
Für besonders lange LED‑Streifen reicht eine 24 V‑Versorgung oft nicht mehr aus: Der Spannungsabfall entlang der Leiterbahnen führt zu sichtbaren Helligkeitsverlusten. Eine einfache Lösung ist die Erhöhung der Versorgungsspannung. Wer 36 V oder 48 V verwendet, reduziert die Stromstärke erheblich und minimiert dadurch den Spannungsabfall. Höhere Spannung bedeutet bei gleicher Leistung einen kleineren Strom – das verringert Verluste und ermöglicht deutlich längere Lauflängen ohne zusätzliche Einspeisepunkte.
36 V‑ und 48 V‑LED‑Streifen kommen in der Werbetechnik, bei Fassadenbeleuchtungen, in Industrieanlagen sowie bei Akzentuierungen im Innenausbau zum Einsatz. Die meisten Netzteile liefern 100–200 W Leistung, oft in dimmbarer Ausführung, um die Helligkeit fein zu justieren. Beim Einsatz ist eine passende Verkabelung wichtig: Trotz geringerer Stromstärke müssen die Leiterquerschnitte zur Strombelastbarkeit passen, und die maximale Länge pro Einspeisung richtet sich nach dem Querschnitt sowie der Leistung des Streifens.

LED‑Netzteile für DIN‑Schiene & Schaltschrank
Für den professionellen Einsatz im Gebäude‑ und Anlagenbau gibt es Netzteile, die speziell für die Montage auf der Hutschiene (DIN‑Schiene) oder im Schaltschrank ausgelegt sind. Diese Geräte haben ein schmales Gehäuse, Schnappfüße für die 35‑mm‑Schiene und Schraubklemmen für die sichere Verdrahtung. Sie erlauben die Versorgung von Steuerungen, LED‑Treibern und anderen Geräten direkt aus dem Verteilerfeld und sind dank ihrer hohen Schutzart (oft IP20 oder IP20) für trockene Innenräume geeignet.
In Industrieanlagen dienen Hutschienen‑Netzteile der zentralen Stromversorgung von Steuer‑ und Signal‑LEDs. Dabei wird die DC‑Versorgung gemeinsam mit Sicherungen, Relais und Steuerungen übersichtlich im Schaltschrank untergebracht. Bei der Auswahl achten Sie auf die Einbautiefe, den Temperaturbereich und auf Zertifizierungen wie UL oder EN 61558. Eine ausreichende Luftzirkulation im Schaltschrank verhindert Überhitzung und erhöht die Lebensdauer.

Dimmbare Netzteile und smarte Steuerungen
Viele Anwendungen erfordern nicht nur eine Stromversorgung, sondern auch eine Steuerung der Helligkeit. Es existieren verschiedene Dimmverfahren:
- Phasenanschnitt (Leading Edge / TRIAC): Das Netzteil wird über einen Dimmer an der AC‑Seite gesteuert. Der Dimmer schneidet die vordere Halbwelle des Sinus ab, wodurch weniger Energie übertragen wird. Diese Technik wird vor allem bei Magnet‑ (MLV) und elektronischen Trafos eingesetzt.
- Phasenabschnitt (Trailing Edge / ELV): Hier wird das Ende der Halbwelle abgeschnitten. ELV‑Dimmer sorgen für eine feinere Regelung, weniger Flimmern und geringere Geräuschentwicklung.
- 0–10 V: Ein separates Steuersignal von 0 bis 10 V kontrolliert die Ausgangsspannung des Netzteils. Dieses Verfahren ist in gewerblichen Installationen verbreitet und erlaubt eine lineare Dimmung.
- PWM‑Dimmung: Die Ausgangsspannung wird mit hoher Frequenz ein‑ und ausgeschaltet; das Verhältnis von Ein‑ zu Ausschaltzeit bestimmt die Helligkeit.
- Potentiometer: Ein Drehpotentiometer kann die Spannung im Netzteil variieren und ermöglicht einfache manuelle Dimmlösungen.
- DALI: Das Digital Addressable Lighting Interface ist ein offener Standard für die Lichtsteuerung. DALI‑Netzteile lassen sich adressieren, gruppieren und einzeln dimmen. Sie werden häufig in Büro‑ und Objektbeleuchtung eingesetzt.
- Casambi: Casambi nutzt Bluetooth Low Energy zur drahtlosen Steuerung. Netzteile mit integriertem Casambi‑Modul können per Smartphone‑App eingestellt, gruppiert und automatisiert werden, ganz ohne zusätzliche Bus‑Leitungen.
- DMX512 / Zigbee: Für Bühnen‑ und Effektbeleuchtung dient DMX512 als professionelles Protokoll. Zigbee‑fähige Netzteile lassen sich in Smart‑Home‑Systeme integrieren und per Sprachassistent steuern.
Dimmbare Netzteile sollten stets mit dem verwendeten Dimmverfahren kompatibel sein. Einige Geräte unterstützen mehrere Verfahren (sogenannte 5‑in‑1‑Treiber) und bieten damit maximale Flexibilität.

LED‑Netzteile – Spezialtypen
Neben den klassischen Netzteilen gibt es weitere Lösungen für spezielle Anforderungen:
- PoE‑Netzteile: Power‑over‑Ethernet liefert bis zu 90 W über Netzwerkkabel. LEDs können so direkt aus einem Switch gespeist werden – ideal für Gebäude, in denen bereits eine strukturierte IT‑Verkabelung vorhanden ist.
- Notstrom‑ und Batterie‑Netzteile: Für Sicherheitsbeleuchtungen oder mobile Installationen stehen Netzteile mit integrierten Akkus zur Verfügung. Bei Stromausfall übernehmen sie sofort die Versorgung und laden sich anschließend automatisch wieder auf.
- Solar‑Controller: In autarken Systemen kommen MPPT‑Laderegler zum Einsatz. Sie wandeln Photovoltaik‑Energie in stabile Spannungen für LED‑Leuchten um und laden parallel einen Batteriespeicher.
- Kombinierte CV/CC‑Netzteile: Einige Geräte bieten sowohl konstanten Spannungs‑ als auch konstanten Strombetrieb und können durch DIP‑Schalter konfiguriert werden – praktisch, wenn unterschiedliche LED‑Typen betrieben werden.
Unabhängig vom Typ sollte jedes Netzteil einen ausreichend hohen Wirkungsgrad aufweisen (über 90 %) und gegen Kurzschluss, Überspannung und Übertemperatur geschützt sein. Für gewerbliche Projekte lohnt sich der Blick auf internationale Zertifizierungen wie EN 61347, UL oder FCC.
Netzteil‑Rechner für LED‑Streifen
Berechnen Sie die benötigte Netzteil‑Leistung für Ihren LED‑Streifen.
- Arbeiten an 230 V AC dürfen ausschließlich durch Elektrofachkräfte durchgeführt werden. Der direkte Anschluss von Netzteilen an das Stromnetz erfordert Sachkenntnis und geeignete Schutzmaßnahmen.
- Achten Sie auf die Schutzklasse Ihres Netzteils. Geräte mit Schutzklasse II besitzen eine doppelte Isolation und benötigen keinen Schutzleiter, während Schutzklasse I zwingend einen Erdleiter vorsieht.
- Vor dem Öffnen eines Schaltschrankes stets die Spannungsfreiheit prüfen und Lock‑out/Tag‑out‑Verfahren anwenden. Eine unsachgemäße Installation kann zu Stromschlag oder Brand führen.
- Wählen Sie nur Netzteile mit geprüfter Selbstbegrenzung (SELV) und geeigneten Sicherungen, um das Risiko eines Kurzschlusses zu minimieren.