LED-Netzteil – Auswahl, Tipps & FAQ

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Ein passendes LED‑Netzteil ist die Grundlage für langlebige und flimmerfreie Beleuchtung. Auf dieser Seite finden Sie praxisnahe Informationen zur Wahl des richtigen Netzteils, eine übersichtliche Tabelle zu gängigen Spannungen und Anwendungen sowie eine ausführliche FAQ‑Sektion.

LED‑Trafos sind ein anderer Begriff für LED‑Netzteile. Dieser LED‑Netzteil‑Ratgeber hilft Ihnen bei der Auswahl des passenden Gerätes, gibt praktische Tipps zur Installation und verweist auf die Abschnitte FAQ, Dimmen & Steuerung sowie Auswahlkriterien.

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In unserem Shop finden Sie keine 20 W oder 40 W Netzteile. Wir bieten für 24 V folgende Leistungsklassen an: 15 W, 30 W, 50 W, 75 W, 100 W, 150 W, 200 W, 320 W und 600 W. Für 12 V stehen Ihnen 15 W, 30 W, 50 W, 75 W, 100 W, 132 W, 150 W, 192 W und 264 W zur Auswahl.

Warum ist ein geeignetes LED-Netzteil wichtig?

Spannungsarten und ihre Anwendung

LED‑Streifen und Module werden in unterschiedlichen Spannungen angeboten. Die gängigsten Varianten sind 5 V, 12 V und 24 V. Wichtig ist, die Betriebsspannung des Netzteils auf die des LED‑Produkts abzustimmen – ein 24 V‑Netzteil darf nicht mit einem 12 V‑Streifen verwendet werden.

AusgangsspannungTypische AnwendungBemerkung
5 VDigitale LED‑Module (z. B. WS2812, SK6812), USB‑LeuchtenGeeignet für kurze Strecken; höhere Ströme bei gleicher Leistung
12 VKlassische LED‑Streifen, Leuchtprofile, MöbelbeleuchtungVielseitig einsetzbar; geringe Spannungsabfälle bei kurzen und mittleren Längen
24 VLängere LED‑Streifen, gewerbliche InstallationenHalb so hoher Strom wie bei 12 V – dadurch geringere Leitungsverluste und längere Einspeisewege
36 VLangstrecken‑LED‑Strips, SpezialapplikationenReduzierter Strom gegenüber 24 V – ideal für sehr lange Laufstrecken mit geringem Spannungsabfall
48 VSuper‑lange Streifen, industrielle BeleuchtungSehr geringe Stromstärke, dadurch minimaler Spannungsabfall und weniger Einspeisepunkte

Weitere Details zu bestimmten Spannungen finden Sie auf unseren Produktseiten für LED‑Netzteil 12 V und LED‑Netzteil 24 V. Für Anwendungen mit variablen Spannungen bieten unsere DC/DC‑Wandler die passende Lösung. Allgemeine Tipps und eine Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung finden Sie im LED‑Netzteil‑Ratgeber.

Auswahlkriterien für Ihr LED-Netzteil

Konstantstrom vs. Konstantspannungsquelle

LEDs sind stromgesteuerte Halbleiter. Schon kleine Spannungsänderungen können den Strom stark erhöhen oder verringern. Ein Konstantspannungs‑Netzteil hält die Ausgangsspannung unabhängig von Last und Eingangsschwankungen konstant. Typische 5 V‑, 12 V‑ oder 24 V‑Geräte werden direkt an solche Netzteile angeschlossen; der Ausgangsstrom hängt vom Verbrauch des LED‑Produkts ab und darf den maximalen Nennstrom des Netzteils nicht überschreiten.

Konstantstrom‑Treiber hingegen regulieren den Strom innerhalb eines definierten Spannungsbereichs. Sie werden vor allem für Hochleistungs‑LEDs und Module eingesetzt, bei denen der Strom exakt eingehalten werden muss, um gleichbleibende Helligkeit und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Die Spannung passt sich automatisch an die angeschlossene LED an, weshalb ein Konstantstrom‑Treiber nicht gleichzeitig mit einem Konstantspannungs‑Netzteil betrieben werden darf.

In der Praxis wählen die meisten Anwender ein Konstantspannungs‑Netzteil für LED‑Streifen und andere Anwendungen, bei denen bereits Vorwiderstände oder integrierte Treiber vorhanden sind. Konstantstrom‑Treiber sind für High‑Power‑Module und COB‑Leuchten mit definiertem Strom ausgelegt – ein Austausch des Treibers erfordert die exakte Übereinstimmung von Ausgangsstrom und Spannung.

LED‑Konstantstrom‑Netzteil vs. Konstantspannung – Diagramm zum Vergleich von Konstantstrom‑ und Konstantspannungs‑Versorgung
Das Diagramm zeigt den exponentiellen Anstieg des LED‑Stroms bei steigender Spannung ohne Regelung. Ein Konstantstrom‑Treiber hält den Strom (hier 20 mA) konstant, während ein Konstantspannungs‑Netzteil eine feste Spannung vorgibt.

36 V‑ und 48 V‑LED‑Systeme

Für besonders lange LED‑Streifen reicht eine 24 V‑Versorgung oft nicht mehr aus: Der Spannungsabfall entlang der Leiterbahnen führt zu sichtbaren Helligkeitsverlusten. Eine einfache Lösung ist die Erhöhung der Versorgungsspannung. Wer 36 V oder 48 V verwendet, reduziert die Stromstärke erheblich und minimiert dadurch den Spannungsabfall. Höhere Spannung bedeutet bei gleicher Leistung einen kleineren Strom – das verringert Verluste und ermöglicht deutlich längere Lauflängen ohne zusätzliche Einspeisepunkte.

36 V‑ und 48 V‑LED‑Streifen kommen in der Werbetechnik, bei Fassadenbeleuchtungen, in Industrieanlagen sowie bei Akzentuierungen im Innenausbau zum Einsatz. Die meisten Netzteile liefern 100–200 W Leistung, oft in dimmbarer Ausführung, um die Helligkeit fein zu justieren. Beim Einsatz ist eine passende Verkabelung wichtig: Trotz geringerer Stromstärke müssen die Leiterquerschnitte zur Strombelastbarkeit passen, und die maximale Länge pro Einspeisung richtet sich nach dem Querschnitt sowie der Leistung des Streifens.

LED‑Strip‑Spannungsverlust und Lichtverlust – Grafik zum Spannungsabfall bei verschiedenen Strecken und Netzteil‑Spannungen
Je höher die Betriebsspannung, desto geringer ist der Spannungsabfall über die Länge. Die Grafik zeigt, dass 48 V‑Streifen auch bei 40 m nur geringe Verluste aufweisen.

LED‑Netzteile für DIN‑Schiene & Schaltschrank

Für den professionellen Einsatz im Gebäude‑ und Anlagenbau gibt es Netzteile, die speziell für die Montage auf der Hutschiene (DIN‑Schiene) oder im Schaltschrank ausgelegt sind. Diese Geräte haben ein schmales Gehäuse, Schnappfüße für die 35‑mm‑Schiene und Schraubklemmen für die sichere Verdrahtung. Sie erlauben die Versorgung von Steuerungen, LED‑Treibern und anderen Geräten direkt aus dem Verteilerfeld und sind dank ihrer hohen Schutzart (oft IP20 oder IP20) für trockene Innenräume geeignet.

In Industrieanlagen dienen Hutschienen‑Netzteile der zentralen Stromversorgung von Steuer‑ und Signal‑LEDs. Dabei wird die DC‑Versorgung gemeinsam mit Sicherungen, Relais und Steuerungen übersichtlich im Schaltschrank untergebracht. Bei der Auswahl achten Sie auf die Einbautiefe, den Temperaturbereich und auf Zertifizierungen wie UL oder EN 61558. Eine ausreichende Luftzirkulation im Schaltschrank verhindert Überhitzung und erhöht die Lebensdauer.

LED‑Netzteil für DIN‑Rail‑Hutschiene – schematische Abbildung für die Montage im Schaltschrank
Eine einfache Skizze zeigt ein Netzteil auf einer DIN‑Schiene. Solche Geräte lassen sich schnell montieren und sind ideal für den Schaltschrank.

Dimmbare Netzteile und smarte Steuerungen

Viele Anwendungen erfordern nicht nur eine Stromversorgung, sondern auch eine Steuerung der Helligkeit. Es existieren verschiedene Dimmverfahren:

Dimmbare Netzteile sollten stets mit dem verwendeten Dimmverfahren kompatibel sein. Einige Geräte unterstützen mehrere Verfahren (sogenannte 5‑in‑1‑Treiber) und bieten damit maximale Flexibilität.

AC‑DC‑Konverter – Umwandlung von 230 V AC zu 12 V oder 24 V DC in einem LED‑Netzteil
Das Piktogramm verdeutlicht die Wandlung von AC‑Netzspannung in verschiedene DC‑Spannungen – ideal für 36 V‑ und 48 V‑LED‑Streifen.

LED‑Netzteile – Spezialtypen

Neben den klassischen Netzteilen gibt es weitere Lösungen für spezielle Anforderungen:

Unabhängig vom Typ sollte jedes Netzteil einen ausreichend hohen Wirkungsgrad aufweisen (über 90 %) und gegen Kurzschluss, Überspannung und Übertemperatur geschützt sein. Für gewerbliche Projekte lohnt sich der Blick auf internationale Zertifizierungen wie EN 61347, UL oder FCC.

Netzteil‑Rechner für LED‑Streifen

Berechnen Sie die benötigte Netzteil‑Leistung für Ihren LED‑Streifen.

Wichtiger Sicherheitshinweis:

Häufige Fragen (FAQ)

Was passiert, wenn das Netzteil zu schwach dimensioniert ist?
Ein unterdimensioniertes Netzteil erreicht schnell seine Leistungsgrenze. Das führt zu Spannungseinbrüchen, flackernden LEDs oder im schlimmsten Fall zum Ausfall des Netzteils.
Kann ich ein 24 V‑Netzteil für 12 V‑LEDs verwenden?
Nein. Die Spannung des Netzteils muss immer zur Nennspannung der LED passen. Eine zu hohe Spannung zerstört die LEDs, eine zu niedrige führt zu geringer Helligkeit.
Wie viel Reserveleistung sollte ich einplanen?
Planen Sie etwa 20–30 % Reserve ein. Dadurch läuft das Netzteil nicht permanent am Limit und bleibt kühl – das erhöht die Lebensdauer.
Was ist der Unterschied zwischen konstantem Strom und konstanter Spannung?
Konstantspannungs‑Netzteile liefern eine feste Spannung und werden meist in Verbindung mit Vorwiderständen oder integrierter Strombegrenzung genutzt. Konstantstrom‑Treiber stellen einen festen Strom bereit und passen die Spannung dynamisch an – ideal für High‑Power‑LEDs.
Welche Schutzarten gibt es für LED‑Netzteile?
Die IP‑Schutzart gibt an, wie gut ein Gerät gegen Fremdkörper und Feuchtigkeit geschützt ist. IP65 bedeutet staubdicht und spritzwassergeschützt, IP67 sogar staubdicht und kurzzeitig wasserdicht.
Welche Vorteile bieten 36 V und 48 V LED‑Netzteile?
36 V‑ und 48 V‑Netzteile ermöglichen längere Einspeisestrecken, da der Strom gegenüber 12 V‑ oder 24 V‑Systemen deutlich geringer ist. Das minimiert den Spannungsabfall und sorgt für eine gleichmäßigere Helligkeit über mehrere Meter.
Wann sind Hutschienen‑Netzteile sinnvoll?
Hutschienen‑Netzteile eignen sich für die Installation im Schaltschrank. Sie lassen sich auf der DIN‑Schiene montieren, bieten Schraubklemmen und sind für industrielle Umgebungen ausgelegt. In Smart‑Home‑Verteilungen erleichtern sie die saubere Verdrahtung.
Was ist ein DALI‑Netzteil?
DALI‑Netzteile integrieren einen DALI‑Controller. Über das standardisierte Digital Addressable Lighting Interface können Sie jedem Gerät eine Adresse zuweisen, Gruppen bilden und die Helligkeit sowie Szenen per Bus‑Steuerung programmieren. DALI eignet sich für Büros, Shops und intelligente Gebäude.
Was bedeutet Casambi?
Casambi ist ein Funkstandard auf Basis von Bluetooth Low Energy. Netzteile mit Casambi‑Modul lassen sich kabellos via Smartphone oder Tablet steuern. Über die App können Sie Geräte gruppieren, Szenen erstellen und Zeitpläne definieren, ohne zusätzliche Steuerleitungen.
Kann ich mehrere Netzteile parallel schalten?
Ein Parallelbetrieb ist nur bei dafür zugelassenen Netzteilen möglich. Viele Netzteile sind für den Einzelbetrieb ausgelegt und dürfen nicht parallel geschaltet werden. Andernfalls können Ausgleichsströme oder Überlastungen auftreten. Nutzen Sie stattdessen ein ausreichend großes Netzteil oder verteilen Sie die Last auf getrennte Stromkreise.